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Relation zwischen der McPherson Klassifikation und Komplikationen nach Hüftspacerimplantation
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Published: | October 2, 2012 |
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Fragestellung: Die Implantation von antibiotikabeladenen Spacern ist eine etablierte Methode zur Behandlung von Spätinfektionen des Hüftgelenkes. Zur Klassifikation von Hüftgelenkinfektionen hat das McPherson System eine breite Anwendung in den letzten Jahren gefunden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, eine Relation zwischen der McPherson Klassifikation und Komplikationen nach Hüftspacerimplantation zu überprüfen und statistisch auszuwerten.
Methodik: Sämtliche Patienten, die zwischen 1999 und 2008 mittels Hüftspacerimplantation behandelt wurden, wurden als potentielle Kandidaten für unsere retrospektive Studie betrachtet. Eingeschlossen wurden nur die Patienten, die eine vollständige Dokumentation bezüglich Diagnostik, Therapie und peri- bzw. postoperativen Komplikationen und einen Nachuntersuchungszeitraum von mindestens 24 Monaten hatten. Insgesamt konnten 60 Patienten (30 m, 30 w, mittleres Alter 70 [43-89] J.) identifiziert werden, welche die Einschlusskriterien erfüllten. Nach den McPherson Kritierien wurden 12 Patienten als IIIA1, 4 als IIIA2, 19 als IIIB1, 7 als IIIB2, 12 als IIIC1 und 6 als IIIC2 klassifiziert. Die Komplikationen wurden in die Kategorien 1) infekt-assoziiert (Infektpersistenz, Reinfektionen, postop. Hämatom/Wundheilungsstörung/persistierende Wundsekretion), 2)mechanisch (Spacerbruch, -luxation, periprothetische Femurfraktur, Prothesenluxation), 3)systemische Nebenwirkungen (akutes Nieren-/Leberversagen, Ototoxizität) und 4) allgemein (z.B. Pneumonie, Thrombose, etc.) eingeteilt. Die statistische Auswertung erfolgte mittels des Mantel-Haenszel- und des Fisher Tests.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Zu der Auswertung der Komplikationen unter Berücksichtigung der Patientenkomorbiditäten zeigte der Mantel-Haenszel Test signifikante Unterschiede lediglich für die Entstehung einer persistierenden Wundsekretion. Hinsichtlich der Komplikationen unter Berücksichtigung der lokalen Haut- und Weichteilverhältnisse der betroffenen Extremität ergab der Fisher Test signifikante Unterschiede nur für die Entstehung von Wundheilungsstörungen. Für alle anderen Komplikationen konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.
Die McPherson Klassifikation weist zuverlässig darauf hin, dass mit zunehmenden Komorbiditäten das Risiko einer postoperativen persistierenden Wundsekretion einhergeht, während der Grad von kompromitierten Haut- und Weichteilen mit Wundheilungsstörungen assoziiert ist. Die anatomische Präparation und der Wundverschluss sowie die Optimierung des Allgemeinzustandes der Patienten in der Interimsphase könnten dazu beitragen, die Rate dieser Komplikationen zu senken bzw. ihnen vorzubeugen.