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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012)

23.10. - 26.10.2012, Berlin

Veränderte Knochenheilung nach hämorrhagischem Schock?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Philipp Lichte - Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH Aachen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, Aachen, Germany
  • Philipp Kobbe - Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH Aachen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, Aachen, Germany
  • Graeme Campbell - Klinik für Diagnostische Radiologie, Sektion Biomedizinsche Bildgebung, Kiel, Germany
  • Roman Pfeifer - Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH Aachen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, Aachen, Germany
  • Claus-C. Glüer - Klinik für Diagnostische Radiologie, Sektion Biomedizinsche Bildgebung, Kiel, Germany
  • Hans-Christoph Pape - Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH Aachen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, Aachen, Germany
  • Thomas Pufe - Universitätsklinikum Aachen, Anatomie und Zellbiologie, Aachen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2012). Berlin, 23.-26.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO13-1304

doi: 10.3205/12dkou541, urn:nbn:de:0183-12dkou5411

Published: October 2, 2012

© 2012 Lichte et al.
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Text

Fragestellung: Verschiedene Faktoren, z.B. Schädel-Hirn-Traumata und Langzeitbeatmung, können die Frakturheilung bei Schwerverletzen beeinflussen. Die Auswirkungen einer isolierten Hämorrhagie und der damit verbundenen systemischen Inflammation sind derzeit jedoch noch unzureichend bekannt. Daher wurde in dieser Studie die Knochenheilung in Kombination mit und ohne hämorrhagischem Schock im standardisierten Tiermodell untersucht.

Methodik: Für die Untersuchung wurden männliche C57BL6 Mäuse genutzt. Es wurden 2 Gruppen gebildet: Femurfraktur nach Hämorrhagie vs. isolierte Femurfraktur (Sham).

Es wurde ein Modell des blutdruckkontrollierten hämorrhagischen Schocks genutzt. Hierfür wurde über eine Kanülierung der A. femoralis rechts durch Blutentnahme der systolische Blutdruck für 60 min auf 35mmHg gesenkt. Zur Schocktherapie wurde nach Ablauf der 60 min das 2fache Volumen des entnommenen Blutvolumens reinfundiert (NaCl 0,9%). In der Shamgruppe wurde kein Blut über den Katheter entnommen.

Anschließend erfolgte über einen parapatellaren Zugang die retrograde Oberschenkelmarknagelung des linken Femurs mit einer Kanüle. Die Querfraktur wurde gewichtsgeeicht mittels einer Guillotine erzeugt. Nach 21 Tagen wurden die Femurknochen gewonnen und je 8 Proben zur histologischen Aufarbeitung in Formalin fixiert, bzw. für die µCT-Analysen eingefroren. Mittels µCT wurden in der Frakturregion das Knochen/Gewebe Verhältnis, und die Knochen/Mineral und Gewebe/Mineral Dichte bestimmt. Zur histologischen Analyse wurden Haematoxylin und Eosin-, und Von Kossa Färbungen durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Der signifikante Anstieg der Zytokine IL-6, IL-10 und TNFalpha im Serum zeigte eine durch den hämorrhagischen Schock induzierte systemische Inflammation. Die µCT Analysen ergaben keine signifikanten Unterschiede bezüglich des Knochen/Gewebe Verhältnisses, und der Knochen/Mineral und Gewebe/Mineral Dichte im Vergleich zur Sham-Gruppe. Auch die histologischen Untersuchungen zeigten keine signifikanten Unterschiede.

Zusammenfassend lassen sich in unserer Studie nach 3 Wochen keine Unterschiede in der Frakturheilung im Mausmodell nach hämorrhagischem Schock im Vergleich zu Tieren mit isolierter Femurfraktur nachweisen.