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Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch: 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

15.03. - 17.03.2012, Hamburg

Entwicklung und Pilotierung einer evidenzbasierten Entscheidungshilfe zur Rehabilitation nach initialem Zahnverlust

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Martina Bunge - Gesundheitswissenschaften – Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland
  • author Ghazal Aarabi - Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik – Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • author Daniel R. Reißmann - Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik – Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland

Komplexe Interventionen – Entwicklung durch Austausch. 13. Jahrestagung des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Hamburg, 15.-17.03.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12ebm060

doi: 10.3205/12ebm060, urn:nbn:de:0183-12ebm0608

Published: March 5, 2012

© 2012 Bunge et al.
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Hintergrund: Patienten haben den Wunsch nach Partizipation an medizinischen Entscheidungsprozessen und das Recht auf evidenzbasierte Informationen (EBPI). EBPI und Entscheidungshilfen als Voraussetzungen für informierte Entscheidungen zur Therapie des initialen Zahnverlustes fehlen. Ziel dieser Studie war die Entwicklung und Pilotierung einer Entscheidungshilfe zur Rehabilitation nach initialem Zahnverlust.

Methoden: Entwicklung und Pilotierung der Entscheidungshilfe folgten dem Leitfaden des UK Medical Research Councils zur Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen sowie den Kriterien für EBPI. Nach Identifizierung der Informationspräferenzen der Zielgruppe (DR), erfolgte die systematische Literaturrecherche und -analyse (MB,GA). Im Anschluss an die Erstellung eines Prototyps der Entscheidungshilfe wurde dieser in Fokusgruppen mit Patienten und Zahnärzten pilotiert (MB,GA). Die Rekrutierung erfolgte über die Poliklinik für zahnärztliche Prothetik. Exploriert wurden Verständlichkeit, Lesbarkeit, Anwendbarkeit und Vollständigkeit. Die Datenerhebung erfolgte anhand von Fragebögen und einem Fokusgruppenleitfaden. Die Fokusgruppen wurden per Audio aufgezeichnet und transkribiert. Die qualitative Datenanalyse erfolgte nach Mayring.

Ergebnisse: Es zeigte sich sowohl ein Mangel an hochwertiger Evidenz zu patientenrelevanten Endpunkten wie Lebensqualität und Ästhetik als auch zu den Therapieoptionen Teilprothese und Nichtversorgung.

Die vorläufigen Ergebnisse der Pilotierung basieren auf zwei Fokusgruppen (N=17). Patienten bewerten die Entscheidungshilfe als verständlich. Die Informationsdarstellung ist umfassend. Graphiken und Abbildungen unterstützen das Verständnis. Aus Sicht der Zahnärzte ist die Entscheidungshilfe zu umfangreich. Informationen zu Nutzen/Schaden könnten den Patienten verunsichern und werden im Hinblick auf das Zahnarzt-Patienten-Verhältnis kritisch gesehen.

Schlussfolgerung: Nach weiterer Pilotierung erfolgt die Revision und Bereitstellung der Entscheidungshilfe.