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Von der Überbringung der Todesnachricht bis zur klinischen Sektion – Kommunikation in Grenzsituationen
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Published: | September 18, 2012 |
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"Die Materie, an der [der Arzt] seine Kunst ausübt (…) ist der lebendige menschliche Organismus als Zweck seiner selbst: der Patient.“ (Hans Jonas) Kommunikative Fähigkeiten und Fertigkeiten sind zur Ausübung der Medizin ebenso unerlässlich wie fundierte pathologische Kenntnisse. Je näher die therapeutische Situation in Grenzbereichen des Lebens angesiedelt ist, desto höher sind die Anforderungen an die ärztlichen Kompetenzen. Eine solche Situation liegt vor, wenn Ärzte und Ärztinnen den Tod mitteilen und gleichzeitig das Einverständnis der Angehörigen zur klinischen Sektion erwirken müssen.
Seit dem Sommersemester 2010 wird im Modellstudiengang Medizin in Aachen das Seminar "Von der Überbringung der Todesnachricht bis zur klinischen Sektion“ angeboten. Neben kommunikativen Kompetenzen für das Gespräch mit trauernden Angehörigen werden den Studierenden medizinische und juristische Aspekte der Obduktion vermittelt. Dem didaktischen Konzept des Lernens und Übens folgend, werden diese im Kommunikationstraining mit professionellen Schauspieler-Patienten und bei der Obduktionsteilnahme außerhalb des regulären Curriculums plastisch veranschaulicht und erlebt. Da die Studierenden das Lehrangebot insgesamt gut aufnehmen (Gesamtbewertung 1,6), wurden interaktive, elektronische Lernmedien (Lehrfilm zur Durchführung einer Obduktion) zur Fortentwicklung des Seminarkonzepts erstellt. Diese Arbeit wurde durch die Innovative Lehrprojektföderung der Medizinischen Fakultät RWTH Aachen unterstützt.
Wir danken den Mitwirkenden Prof. Weis (Institut für Neuropathologie), APL-Prof. Hermanns-Sachweh und Dr. Braunschweig (Bereich Paidopathologie).