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Larynx-EMG: Stellenwert der PCA-Ableitung beim Larynx-EMG
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Es stellt sich die Frage, ob ein auf der Ableitung des M. vocalis basierender Larynx-EMG-Befund ausreicht, um sicher eine Rekurrensparese auszuschließen.
Methoden: Bei 64 von 196 transkutanen Larynx-EMG-Ableitung der letzten vier Jahre wurde neben einer Ableitung vom M. vocalis auch eine transkrikoidale EMG-Messung des M. cricoarytaenoideus posterior (PCA) durchgeführt. Während anfangs PCA-Messungen vor allem bei Widersprüchen zwischen Vocalis-EMG Befund und Endoskopie erfolgten, wurde der Muskel später systematisch mit abgeleitet, sofern die Untersuchung toleriert wurde. Nach intraluminaler Lokalanästhesie der Subglottis wurde eine EMG-Nadel durch die Membrana cricothyreoidea eingestochen, transluminal vorgeschoben und durch die Ringknorpelplatte bis in den PCA geführt.
Ergebnisse: In mehr als einem Drittel der Fälle, in denen eine PCA-EMG Ableitung erfolgte, war der Schädigungsgrad höher als im gleichseitigen M. vocalis. Vor allem bei kompletten Stimmlippenstillständen mit nur sehr leichten EMG-Veränderungen im Vocalisbereich waren die Schädigungen des PCA oft ausgeprägter. In diesen Fällen war die Ary-Einkippung tendenziell ausgeprägter. Mit dieser EMG-Methode waren auch zweikanalige simultane Ableitungen von Vocalis und PCA zum direkten Nachweis einer synkinetischen Reinnervation einfach möglich.
Schlussfolgerungen: Die transkutane transluminale EMG-Ableitung des PCA in Lokalanästhesie ist nicht schwierig und in der klinischen Routine praktikabel. Vor allem bei Widersprüchen zwischen Laryngoskopie und Vocalis-EMG-Befund empfehlen wir die Durchführung eines PCA-EMG. Nicht selten ist der PCA stärker von der Recurrensschädigung betroffen als der Vocalis. Die Stellung des Aryknorpels könnte ein Indikator für das Schädigungsverhältnis von Vocalis und PCA sein. Um dies zu prüfen, wäre es erforderlich sowohl das EMG als auch die Aryeinkippung zu quantifizieren.