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Akute Luftnot bei spontanem Larynxhämatom unter Macumartherapie
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Ursachen für das Symptom „Luftnot“ sind vielfältig. Kardiale und pulmonale Gründe stehen dabei im Vordergrund, doch bei antikoagulierten Patienten sollte auch an eine Obstruktion der oberen Atemwege gedacht werden. Die Sicherung der Atemwege hat die höchste Priorität.
Fallbericht: Ein 83-jähriger Patient stellte sich notfallmäßig mit progredienter Luftnot und inspiratorischem Stridor vor. Der Patient stand unter Macumartherapie bei Vorhofflimmern. Der Spiegelbefund zeigte linksseitig im Larynx eine livide Schwellung. Es wurde die Indikation zur Nottracheotomie gestellt. Der initiale INR lag bei >5, sodass 500 mg Kortison, 1200 IE Prothrombinkonzentrat (PPSB) und Vitamin K gegeben wurden. Später wurde ohne Komplikationen ein Tracheostomaverschluß durchgeführt. Der Patient wurde auf Aspirin umgestellt.
Diskussion: Spontane Blutungen sind häufige Komplikationen unter Antikoagulation. Symptome wie Dysphagie und Dyspnoe mit inspiratorischem Stridor sollten an ein Hämatom der oberen Atemwege denken lassen. Differentialdiagnostisch besteht ein ACE-induziertes Angioödem. Dabei stehen jedoch mehr Schluckbeschwerden im Vordergrund. Bei Hämatomen muß sofort eine suffiziente Gerinnung wieder hergestellt werden. Es eignen sich PPSB und Fresh-Frozen-Plasma (FFP). Vitamin K wirkt erst nach 3–4 Tagen. Die Intubation gilt, aufgrund der Gefahr der weiteren Einblutung, als kritisch.
Zusammenfassung: Bei antikoagulierten Patienten mit Luftnot muss an ein spontanes Hämatom des Larynx gedacht werden. Eine schnelle Sicherung der Atemwege soll durch eine Koniotomie oder Tracheotomie erzielt werden. Zusätzlich muss eine suffiziente Gerinnung durch FFPs oder PPSBs erreicht werden.