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Artefakte in der Lagekontrolle von Cochleaimplantaten
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Aufgrund der Indikationserweiterung hin zur hörerhaltenden Cochleaimplantation ist eine intraoperative oder postoperative radiologische Lagekontrolle zur Verbesserung der Ergebnisse sowie operativen Technik essentiell. Dazu stehen derzeit die CT oder DVT zur Verfügung.
Material/Methoden: Anhand von 3 humanen Leichenschädeln erfolgte eine Cochleaimplantation (Flex-Soft-Elektrode, MedEL). Anschließend erfolgten pro Schädel ca. 70 DVT-Aufnahmen unter Variation von Röhrenstrom, Röhrenspannung und Rotationszeit. Danach erfolgten die Präparation der einzelnen implantierten Felsenbeine und die erneute radiologische Untersuchung. Dabei wurden die Felsenbeine mit und ohne Implantat unter Belassung der Elektrode belassen. In allen Bilddatensätzen erfolgte die Bestimmung des Durchmessers der Elektrode 2 (apikal), Elektrode 9 (basal) sowie der zugehörigen Durchmesser des Kabels und der Cochlea.
Ergebnisse: Die Messungen am kompletten Schädel ergaben sowohl apikal als auch basal eine Artefaktrate von 50%, so dass die Elektrode radiologisch doppelt so dick erscheint als sie tatsächlich ist. In den weiteren Analysen von isoliertem Felsenbein mit und ohne Magnet zeigte bis zu 20% weniger Artefaktverhalten der Elektrode.
Zusammenfassung: Eine exakte Beurteilung von Cochleaimplantaten ist mittels DVT bisher nur in der basalen Windung möglich. Zusätzlich zeigt sich ein unterschiedliches radiologisches Verhalten zwischen isoliertem Felsenbein und Gesamtschädel. Insofern ist die Aussagekraft von alleinigen Felsenbeinstudien zur Evaluation von verschiedenen DVT-Geräten zu hinterfragen. Ebenso ist das Verwenden von kompletten Implantaten (inklusive Magnet) zu empfehlen, um eine realistische Simulation der täglichen Routine zu erhalten.