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Einfluss des Zweitimplantationsintervalls auf das Hörergebnis bei sequentiell-bilateraler Cochlea-Implantat Versorgung
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Die audiologischen Vorteile einer bilateralen Cochlea-Implantat (CI) Versorgung bei beidseitiger Ertaubung sind gut dokumentiert. Bei Patienten, die seit mehreren Jahren bereits einseitig mit einem Cochlea-Implantat versorgt sind, stellt sich im Fall eines sequentiellen Vorgehens die Frage, welche Rolle das Zeitintervall zur Implantation der zweiten Seite auf das Sprachverstehen hat.
Methoden: Aus der Datenbank des Cochlea Implantat Zentrums Tübingen wurden 65 Patienten mit sequentieller bilateraler Cochlea-Implantation identifiziert. Die Hörerfahrung mit dem zweiten CI betrug mindestens 12 Monate. In Abhängigkeit vom Zeitintervall zwischen den beiden CI-Operationen (<3 Jahre vs. >3 Jahre) wurden zwei Gruppen gebildet. Retrospektiv wurden die sprachaudiometrischen Ergebnisse für das erstimplantierte CI, für das zweitimplantierte CI und für die bilaterale Situation im Freifeld untersucht.
Ergebnisse: Das Sprachverstehen des erstimplantierten Ohres war in beiden Gruppen signifikant dem Sprachverstehen des zweitimplantierten Ohres überlegen. In der Regressionsanalyse zeigte sich, dass das Sprachverstehen auf der zweitimplantierten Seite mit zunehmendem Intervall zwischen den Implantationen abnimmt. Das bilaterale Sprachverstehen ist in allen Zeitintervallen der einseitigen Versorgung des erstimplantierten Ohres überlegen.
Schlussfolgerung: Das Sprachverstehen des zweitversorgten Ohres nimmt mit zunehmender Länge des Zweitimplantationsintervalls ab. Dennoch ist der Nutzen bei bilateraler Versorgung unabhängig vom Implantationsintervall gegeben.