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Untersuchung der chemosensorischen Funktionen und des Hirnvolumens unter normobarer Hypoxie
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Published: | April 4, 2012 |
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Einleitung: Beim Aufenthalt über 2400 m kommt es immer wieder zur sogenannten Höhenkrankheit. Hierbei werden auch Einschränkungen des Geruchs- und Geschmackssinns berichtet. Ziel der Untersuchung war es die Riech- und Schmeckfunktion von gesunden Probanden unter Normalbedingungen sowie nach 7h normobarer Hypoxie zu evaluieren und sie mit strukturellen MRT-Daten zu korrelieren.
Methoden: Zur Evaluation der Riech-und Schmeckfunktion wurden der Sniffin’ Sticks Test, subjektive Intensität- und Pleasantnessbewertungen von Gerüchen, sowie der Taste Strips Test jeweils unter Normalbedingungen (21% 02, 78% N2, 21-23°C, Luftfeuchtigkeit: 30-50%, 518 m ü.d.M.) sowie nach 7h normobarer Hypoxie (13% 02, 86% N2, 21-23°C, Luftfeuchtigkeit: 30-50%, ca. 4000 m ü.d.M.) durchgeführt. Außerdem wurden strukturelle MRT-Scans (3Tesla) mithilfe einer T1-Sequenz erhoben und mit VBM und Matlab ausgewertet.
Ergebnisse: Unter normobarer Hypoxie kam es zu einer signifikanten Reduktion des Schwellenwertes (MW 7,44 SD 2,21 vs. MW 5,20 SD 1,63, p < 0,05, n = 16), als auch der subjektiven Intensitätsbewertung der Gerüche (MW 7,44 SD 1,98 vs MW 7,02 SD 2,09 p < 0,05). Die volumetrischen Bilddaten zeigten eine Korrelation des Volumens der grauen Substanz in typischen olfaktorischen Arealen mit den Schwellenwerten der Probanden. Die olfaktorische Diskriminations- und Identifikationsleistung, sowie die gustatorische Leistung waren durch die Hypoxie nicht beeinflusst.
Schlussfolgerung: Normobare Hypoxie führt zu einer signifikanten Einschränkung der olfaktorischen Sensitivität, sowie der subjektiven Intensitätsbewertung gesunder Probanden. Die Einschränkungen der olfaktorischen Funktion können mit dem verringerten Volumen in typischen olfaktorischen Kortexarealen erklärt werden.