gms | German Medical Science

85. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte

03.11.2012, Seeheim bei Darmstadt

Kontamination von Hornhautspendergewebe

Meeting Abstract

  • S. Li - Homburg/Saar
  • F. Schirra - Homburg/Saar
  • A. Langenbucher - Homburg/Saar
  • M. Ong - Homburg/Saar
  • A. Halfmann - Homburg/Saar
  • M. Herrmann - Homburg/Saar
  • B. Seitz - Homburg/Saar

Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. 85. Versammlung der Vereinigung Rhein-Mainischer Augenärzte. Seeheim bei Darmstadt, 03.-03.11.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12rmaP6

doi: 10.3205/12rma37, urn:nbn:de:0183-12rma377

Published: October 31, 2012

© 2012 Li et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Ziele: Untersuchung der Kontaminationshäufigkeit der Leichenaugen vor der Entnahme der Korneoskleralscheibe und der Einfluss eines kontaminierten Bindehautabstriches auf die Kontaminationsrate des Mediums.

Patienten und Methoden: Die Kontamination von Bindehautabstrichen und Kulturmedien wurde retrospektiv für die Jahre 2009, 2010 und 2011 in der LIONS-Hornhautbank Saar-Lor-Lux Trier/Westpfalz des Universitätsklinikums des Saarlandes, UKS, analysiert. Die jährliche Gesamtanzahl der Bindehautabstriche betrug 316 im Jahr 2009, 341 im Jahr 2010 und 381 im Jahr 2011. Insbesondere wurde auch der Einfluss der Kontamination der Bindehaut auf die Kontaminationsrate des Mediums untersucht.

Ergebnisse: Die Bindehautabstriche waren bei 38,3% (2009), 53,7% (2010) bzw. 55,6% (2011) primär kontaminiert. Als Hauptkeime in den Bindehautabstrichen wurden koagulasenegative Staphylokokken (50,4% im Jahr 2009, 47,2% im Jahr 2010 und 59,2% im Jahr 2011), gramnegative Stäbchen (17,0%, 12,9% und 15,4%) und S. aureus (11,6%, 10,6% und 6,1%) nachgewiesen. Nach der Verlängerung der Desinfektionszeit der Leichenaugen mit PVP-Jodlösung 1,25% vor der Entnahme der Korneoskleralscheibe von 3 Minuten im Jahr 2009 auf 5 Minuten ab dem Jahr 2010 zeigte sich eine statistisch hoch signifikante (p<0,001) Senkung der Kontaminationshäufigkeit des Mediums von 10,8% (2009) auf 7,0% (2010) bzw 4,5% (2011). Im Jahr 2009/2010/2011 wurde das Kulturmedium bei 16,5%/11,5%/7,6% der Hornhäute mit positivem Bindhautabstrich und bei 7,2%/1,9%/0,6% der Hornhäute mit negativem Bindehautabstrich kontaminiert. In allen drei Jahren war die Kontaminationsrate des Mediums signifikant höher, wenn die Bindehaut kontaminiert war (p<0,05 in 2009, p<0,001 in 2010, p=0,004 in 2011).

Schlussfolgerungen: Die Kontamination der Bindehautabstriche mit Hautkeimen ist hoch. Dagegen ist die Kontamination des Mediums gering, insbesondere, wenn der Bindehautabstrich negativ war. Für die Kontaminationsrate der Transplantate im Medium scheinen die Desinfektionszeit der Bindehaut vor der Hornhautentnahme mit Jodlösung und die antimikrobiellen Medikamente im Kulturmedium eine protektive Rolle zu spielen.