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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2012

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

30.11. - 01.12.2012, Leipzig

Uveitis bei Kindern – neue Therapieoptionen

Meeting Abstract

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  • Volker Schuster - Leipzig

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2012 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 30.11.-01.12.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12sag46

doi: 10.3205/12sag46, urn:nbn:de:0183-12sag461

Published: November 28, 2012

© 2012 Schuster.
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Etwa 5 bis 10% aller Uveitiden entwickeln sich im Kindes- und Jugendalter. Bis zu 80% der Patienten mit anteriorer Uveitis im Kindesalter, die an spezialisierten Uveitiszentren betreut werden, sind assoziiert mit einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA). Etwa 9 bis 15% aller Patienten mit juveniler chronischer Arthritis entwickeln eine Uveitis, die Häufigkeiten unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Typen der chronischen Arthritis allerdings sehr: etwa 80 bis 90% der Uveitispatienten sind vom Oligoarthritis-Typ. Die Uveitis wird meistens im Alter von 5 bis 6 Jahren festgestellt. Bei Patienten mit Arthritis ist das Risiko, eine Uveitis zu entwickeln, innerhalb der ersten 2 Jahre nach Beginn der Arthritis am größten und nach Abschluss der ersten 7 Jahre sehr gering. Die Therapie einer nichtinfektiösen Uveitis im Kindesalter sollte immer als Stufentherapie (zunächst systemisch oder topisch Kortikosteroide, danach disease-modifying anti-rheumatic drugs (DMARD, z.B. Methotrexat, Cyclosporin A), danach ggfs. Biologika (v.a. TNF-alfa-Blocker) nach etablierten Leitlinien erfolgen [1].

Biologika, insbesondere die TNF-α-Inhibitoren, haben mittlerweile einen wesentlichen Stellenwert in der Behandlung schwerer Uveitisformen im Kindesalter. Biologika der Wahl bei Uveitis im Kindesalter sind Adalimumab, ggfs. Infliximamb, bei refraktärem Verlauf erfolgt ggfs. ein Versuch mit Abatacept oder Golimumab. Wichtig: Das bei JIA häufig eingesetzte Etanercept kann bei „prädisponierten“ Patienten eine Uveitis auslösen und ist daher für die Therapie der Uveitis nicht geeignet. Augenärztliche Kontrollen sollten mindestens alle 3–4 Monate erfolgen (siehe Algorithmus unter http://www.uveitis-zentrum.de/). Erfahrungen und Ergebnisse der Therapie sollten in einem Register (Kerndokumentation rheumakranker Kinder und Jugendlicher, Uveitis-Modul) erfasst und dokumentiert werden (http://dgrh.de/kerndoku-kinder.html).


Literatur

1.
Heiligenhaus A, Michels H, Schumacher C, Neudorf U, Niehues T, Baus H, Becker M, Bertram B, Dannecker G, Deuter C, Foeldvari I, Frosch M, Ganser G, Gaubitz M, Gerdes G, Horneff G, Illhardt A, Mackensen F, Minden K, Pleyer U, Schneider M, Wagner N, Zierhut M. Interdisziplinäre Leitlinie zur Diagnostik und antientzündliche Therapie der Uveitis bei juveniler idiopathischer Arthritis. AWMF online. 2011 Dec; 045/012. Available from: http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/045-012.html External link