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Süddeutsche Tage der Kinder- und Jugendmedizin München

04.05. - 06.05.2012, München

Regenerative Kapazität des ENS an der Darmanastomose

Meeting Abstract

  • V.A. Pfeifle - Universität Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Germany
  • K.H. Schäfer - FH Kaiserslautern, Mikrosystemtechnik, Zweibrücken, Germany
  • M. Chmelnik - Universität Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Germany
  • S. Holland-Cunz - Universität Heidelberg, Kinderchirurgie, Heidelberg, Germany

Süddeutsche Tage der Kinder- und Jugendmedizin. 61. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin und der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte – Landesverband Bayern. München, 04.-06.05.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12sgkjFV40

doi: 10.3205/12sgkj42, urn:nbn:de:0183-12sgkj421

Published: April 11, 2012

© 2012 Pfeifle et al.
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Die Anastomosierung von Darmabschnitten ist Bestandteil von häufig durchgeführten Operationen in der Kinderchirurgie. Die Risiken und postoperativen Komplikationen begründen die Darmanastamose als Gegenstand der aktuellen Forschung. Zur Vermeidung dieser Komplikationen ist ein tieferes Verständnis über den Heilungsprozess der Anastomose essentiell. Für die Funktionalität und Motilität des Darmes ist das komplexe Zusammenspiel der einzelnen Darmwandbestandteile mit dem Enterischen Nervensystem verantwortlich und daher ist die Frage nach der Regenerationsfähigkeit dieses Systems von Bedeutung. Wir untersuchten an einem Rattenmodell mit ileo-ilealen Anastomosen zu sehr frühen postoperativen Zeitpunkten (2. und 10. p.o.Tag) die Dichte der Ganglien der Plexus submucosus und myentericus und konnten zeigen, dass das Enterische Nervensystem bereits überraschend zeitnah zur Operation eine beginnende Regeneration vorweist. Um eine Aussage über die Auswirkung dieser Reinnervation des betroffenen Darmabschnittes zu treffen, soll der histologische Befund in Bezug zur tatsächlichen Motilität des Darmes gesetzt werden, welche mittels Videoaufzeichnung dokumentiert werden kann. Um dem Ursprung dieser Regenerationskapazität nachzugehen, färbten wir Gewebeschnitte der Darmanastomosen mit Nestin, einem Marker für neuronale Progenitorzellen, und konnten ein vermehrtes Vorkommen von Nestin-positiven Zellen darstellen. Es liegt somit nahe, dass die Fähigkeit des ENS zur Regeneration durch einen Pool von neuronalen Stammzellen generiert wird. Lässt sich dies verifizieren, sind neue Therapieansätze zur Verbesserung der postoperativen Funktionalität nach Darmanastomosen denkbar.