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54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

SLAC-Wrist: Diagnose- und Versorgungsrealität in Deutschland – Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Christine Sophie Hagen - LMU München, Hand-, Plastische- und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Elias Volkmer
  • Timo Spanholtz
  • Thomas Holzbach
  • Riccardo Giunta

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh30

doi: 10.3205/13dgh30, urn:nbn:de:0183-13dgh301

Published: October 7, 2013

© 2013 Hagen et al.
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Text

Fragestellung: Die Therapie des scapho-lunate advanced collapse (SLAC) ist stadienabhängig. Aktuell gibt es allerdings keinen einheitlichen Diagnose-und Therapie-Algorithmus für SLAC-wrist. Um einen Überblick über die aktuelle Diagnose-und Therapie-Realität in Deutschland zu erhalten haben wir bezüglich der speziellen SLAC-Diagnostik und der durchgeführten stadienabhängigen Therapie eine bundesweite Online-Umfrage durchgeführt.

Methodik: Über die Email-Verteiler der DGPRÄC sowie der DGH wurden handchirurgisch tätige Ärzte in Deutschland zur Online-Umfrage eingeladen. In dem 7-teiligen Fragebogen wurde abgefragt, ob und welche diagnostischen Mittel bei Verdacht auf SLAC-wrist durchgeführt werden. Ferner wurde erfragt, ob die Handgelenksarthroskopie einen festen Stellenwert in der Diagnostik habe. Anschließend wurden mögliche Therapieoptionen abgefragt. Es bestand auch jederzeit die Möglichkeit zu Freitext-Kommentaren.

Ergebnisse: Wir erhielten 5.296 Antworten von 363 Teilnehmern, wovon 296 die Umfrage vollständig beantworteten. 8% der Teilnehmer sehen über 6 Patienten mit SLAC-wrist im Monat, 26% 3 bis 6 Patienten, 49% 1. bis 2 Patienten und 17% sehen keinen SLAC-wrist-Patienten im Monat. Bezüglich der Diagnostik bevorzugen 36% Röntgen, 26% die Handgelenksarthroskopie, 15% MRT, 10% CT, 8% Kinematographie und 2% Arthrographie. 28% der Teilnehmer führen monatlich mehr als 6, 23% führen 3 bis 6, 23% führen 1–2 und 27% führen keine Handgelenksarthroskopien durch. Für 75% von 307 Teilnehmern hat die Handgelenksarthroskopie einen festen Stellenwert in der Therapieplanung des SLAC-wrist, für 25% nicht.

Bezogen auf die operative Therapie des SLAC-wrists, präferieren 73% die Denervierung im Stadium 1 (66% im Stadium 2 und 70% im Stadium 3), 35% die Resektion des Processus styloideus radii im Stadium 1 (23% im Stadium 2 und 15% im Stadium 3) und 14% die Proximale Reihenresektion im Stadium 1 (49% im Stadium 2 und 33% im Stadium 3). Außerdem führen 17% die Mediocarpale Teilarthrodese im 1. Stadium durch (73% im Stadium 2 und 61% im Stadium 3), 2% andere Teilarthrodesen im Stadium 1 (13% im Stadium 2 und 11% im Stadium 3) und die Handgelenksarthrodese führen 2% im Stadium 1 (6% im Stadium 2 und 61% im Stadium 3) durch. 47% führen im Stadium 1 noch eine rekonstruktive Therapie durch, wobei 33% eine Kapsulodese nach Blatt und 67% eine SL-Band Rekonstruktion druchführen.

Schlussfolgerung: Es besteht weitgehende Einigkeit darüber, dass SLAC-wrist eine stadiengerechte Therapie erfordert. So kann im Stadium 1 beispielsweise eine rekonstruierende Therapie durchgeführt werden, während im Stadium 2 nur noch „Rettungsoperationen“ oder eine Denervierung möglich sind. Interessanterweise nutzen 96% aller Befragten den Röntgenbefund, 68% die Handgelenksarthroskopie und nur 40% die MRT bei der Diagnostik des SLAC-wrist. Die Teilnehmer, welche keine Handgelenksarthroskopie im Monat durchführen setzen die MRT zu 61% ein. Die Gruppe derer, welche über 6 Arthroskopien im Monat durchführt sieht die MRT nur zu 28% als nötiges Diagnostikum. Interessant wäre nun den Stellenwert der 3-T-MRT in der Planung der SLAC-Therapie zu erheben.