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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

24.-26.10.2013, Basel, Schweiz

Transfusionsbedarf bei extrakorporaler Lungenunterstützung (ECMO)

Meeting Abstract

  • J. Schmidt - Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Uniklinikum Münster, Münster
  • K. Hahne - Department für Kardiologie und Angiologie, Uniklinikum Münster, Münster
  • B. Redwan - Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Uniklinikum Münster, Münster
  • V. Kösek - Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Uniklinikum Münster, Münster
  • B. Bedetti - Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Uniklinikum Münster, Münster
  • O. Oster - Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Uniklinikum Münster, Münster
  • P. Lebiedz - Department für Kardiologie und Angiologie, Uniklinikum Münster, Münster
  • K. Wiebe - Department für Herz- und Thoraxchirurgie, Sektion Thoraxchirurgie und Lungentransplantation, Uniklinikum Münster, Münster

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Basel, Schweiz, 24.-26.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP2.5

doi: 10.3205/13dgt020, urn:nbn:de:0183-13dgt0200

Published: October 14, 2013

© 2013 Schmidt et al.
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Zielsetzung: Blutungen, Thrombozytopenie, und Hämolyse sind bekannte Komplikationen bei extrakorporalen Lungen- und Kreislaufunterstützungsverfahren. Untersucht wurden die Einflussfaktoren auf den Blutkonservenverbrauch unter extrakorporaler Zirkulation in unserem nicht-operativen Kollektiv unter Berücksichtigung der Indikation.

Methoden: Zwischen 09/2009 und 2/2013 wurden 65 Patienten (Alter 45±15 Jahre) auf der internistischen Intensivstation mit extrakorporalen Unterstützungssystemen behandelt und retrospektiv untersucht. In einer Subgruppenanalyse wurden 39 Patienten mit Lungenversagen unter pumpenloser Lungenunterstützung (iLA), unter pumpengetriebener veno-venöser und veno-arterieller extrakorporaler Membranoxygenierung (vv-ECMO, va-ECMO) 21 Patienten mit Kreislaufunterstützung (va-ECMO) gegenübergestellt. Neben dem Verbrauch an Erythrozytenkonzentraten wurden Blutungskomplikationen, Thrombozytenzahlen, Hämoglobin-Verläufe, Hämolyseparameter (LDH, Bilirubin, Haptoglobin) und die HIT-Inzidenz untersucht.

Ergebnisse: Im Gesamtkollektiv waren 29 Patienten (44,6%) mit einer vv-ECMO, 25 (38,4%) mit einer va-ECMO und 4 Patienten (6,2%) mit einer iLA therapiert worden. Sieben Patienten (10,8%) benötigten eine Umstellung des Verfahrens. Das Gesamtüberleben nach 60 Tagen betrug 33,3%. Der Gesamtverbrauch an Erythrozytenkonzentraten lag bei 593. Zehn Patienten (15,3%) waren vor Beginn der extrakorporalen Zirkulation systemisch lysiert worden, 7 Patienten entwickelten eine HIT Typ II. Die multivariate lineare Regression identifizierte die Dauer der Therapie, den Hämoglobin-Wert bei Aufnahme, eine Thrombozytopenie unter Therapie und manifeste Blutungen als Risikofaktoren für einen hohen EK-Verbrauch. Vergleicht man die Patienten, die eine Lungenunterstützung benötigten (n=39) mit den Patienten, die eine kardiale Indikation hatten (n=21), so ist das Überleben für die Lungenunterstützungsgruppe signifikant besser (35,9% vs. 28,6%, p=0.011). Der Verbrauch von Blutkonserven war jedoch statistisch nicht geringer (p=0,35).

Schlussfolgerung: Die Dauer der ECMO-Therapie und das Auftreten einer Thrombozytopenie haben Einfluss auf den Transfusionsbedarf. Bei einer Lungenunterstützung ist mit einem gleich hohen Transfusionsbedarf wie bei einer Kreislaufunterstützung zu rechnen.