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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

24.-26.10.2013, Basel, Schweiz

Interdisziplinäre Therapie von Ösophagusperforationen

Meeting Abstract

  • M. Schauer - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • F. Kröpil - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • A. Rehders - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • F. Al-Sharabani - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • S. Angenendt - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • A. Sagir - Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • D. Vallböhmer - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf
  • W. T. Knoefel - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Basel, Schweiz, 24.-26.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocS4.5

doi: 10.3205/13dgt036, urn:nbn:de:0183-13dgt0367

Published: October 14, 2013

© 2013 Schauer et al.
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Zielsetzung: Es bestehen keine einheitlichen Therapieempfehlungen bezüglich einer iatrogenen oder spontanen Ösophagusperforation. Es steht eine weite Palette konservativer Therapiekonzepte (intestinaler Stent, Drainage) und operativer Verfahren (Übernähung, plastische Deckung, Resektion) zur Verfügung. Diese vielfältigen Konzepte sind aber keineswegs konkurrierende Verfahren. Die Auswertung der Therapieverläufe von über 40 Patienten, die interdisziplinär mit hoher endoskopischer und thorax- und viszeralchirurgischer Expertise behandelt wurden, kann zu einer entsprechenden Therapieempfehlung herangezogen werden.

Methoden: Der klinische Verlauf von 40 Patienten mit einer Ösophagusperforation, die sowohl konservativ als auch operativ behandelt wurden, wurde retrospektiv aufgearbeitet und statistisch ausgewertet. Unter Berücksichtigung der Literatur und der eigenen Erfahrungen bezüglich konservativer und operativer Möglichkeiten, die ebenfalls statistisch ausgewertet wurden, konnte ein Flow-Chart mit entsprechenden Therapieempfehlungen ausgearbeitet werden.

Ergebnisse: Von 40 eingeschlossenen Patienten kam es in 26 Fällen zu einer iatrogenen Perforation (intraoperativ, endoskopisch). Bei 13 Patienten kam es zu einer Ruptur im Rahmen eines Boerhaave-Syndroms, eine Patientin hatte eine komplette Ösophagusnekrose unter Chemotherapie.

Bei 17 Patienten konnte eine konservative Therapie meist mit einem intestinalen Stent durchgeführt werden. Bei 23 Patienten musste eine operative Therapie durchgeführt werden. Nahezu die Hälfte der Patienten waren Verlegungen aus anderen Krankenhäusern aufgrund einer Verschlechterung des Allgemeinzustands bei bereits anbehandelten Ösophagusperforationen. Die Letalität der Perforation lag bei 20%. Das Letalitätsrisiko stieg mit dem Vorliegen einer Ösophagusnekrose, einer ausgedehnten Ruptur mit Vorliegen einer Mediastinitis und dem Intervall zwischen Perforationsereignis und definitiver Therapie deutlich an.

Schlussfolgerung: Durch den hohen Anteil zuverlegter Patienten mit bereits anbehandelter Ösophagusperforation liegt im vorliegenden Patientenkollektiv eine Auswahl von komplexen Situationen mit komplizierten Verläufen und entsprechend hoher Letalität vor. Trotzdem ist aufgrund der vorliegenden Daten und in Anlehnung an die Literatur eine Kategorisierung von Ösophagusperforationen mit entsprechender Therapieempfehlung mit besonderer Expertise komplexer Verläufe möglich.