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Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

26.09. - 28.09.2013, Graz, Österreich

Mehrwert der Tübinger Sectio chirugica für die anatomische Ausbildung in der Vorklinik

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  • corresponding author Thomas Shiozawa - Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Anatomisches Institut, Tübingen, Deutschland
  • Benjamin Butz - Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Anatomisches Institut, Tübingen, Deutschland
  • Bernhard Hirt - Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Anatomisches Institut, Tübingen, Deutschland

Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP02_02

doi: 10.3205/13gma013, urn:nbn:de:0183-13gma0133

Published: August 20, 2013

© 2013 Shiozawa et al.
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Einleitung: Die Tübinger Sectio chirurgica stellt als telemediale, transdisziplinäre chirurgisch-anatomische Prosektion ein neues, interaktives Unterrichtsformat dar. Sie ergänzt den klassischen Präparierkurs mit den nach §2 Abs. 2 ÄAppO geforderten klinischen Bezügen. Ziel ist eine stark anwendungsbezogene Vermittlung anatomischer Lehrinhalte zur Vertiefung und zum nachhaltigeren Lernen. Um zu überprüfen ob dieses Ziel erreicht werden kann, wurden im WS12/13 erstmals klinisch anwendungsbezogene Multiple-Choice Fragen (KA-MC) zur Leistungskontrolle eingesetzt. Im Rahmen einer Kohortenstudie wurde verglichen, ob Studierende, welche die Sectio chirurgica gesehen haben, klinisch angewandte Fragen besser lösen können.

Methoden: N=365 Studierende der Human- und Zahnmedizin haben im WS12/13 am Präparierkurs und den begleitenden Prüfungen teilgenommen. Die Teilnahme an der Sectio chirurgica ist nur für Humanmediziner obligat. Die Abschlussklausur enthielt neben 40 Standard MC-Fragen (S-MC) zusätzlich 20 klinisch-anwendungsbezogene MC-Fragen (KA-MC). Die anatomischen Lehrinhalte beider Fragetypen sind identisch, die KA-MC Fragen stellen mit einer Fallvigniette einen klaren klinischen Bezug her, sind aber mit rein anatomischem Wissen beantwortbar. Zur inhaltlichen Validierung der aller Fragen wurde ein Pre-Review mit Anatomen und Klinikern durchgeführt. Die Klausurergebnisse von Human- und Zahnmedizinern wurden statistisch ausgewertet und verglichen.

Ergebnisse: Studierende der Humanmedizin, welche die Sectio chirurgica regelmäßig besucht haben, beantworten KA-MC Fragen signifikant besser als die Vergleichskohorte Zahnmediziner (74,59±13,4% vs. 61,9±15,3%, p<0,05). Bei der Beantwortung der S-MC-Fragen ist jedoch kein Leistungsunterschied messbar (82,96±11,39% vs. 80,46±10,7%, p>0,05).

Diskussion: Die Verknüpfung von vorklinischem Wissen und klinischen Problemstellungen durch die Sectio chirurgica ist durch KA-MC Fragen reliabel abprüfbar. Die Sectio chirurgica ist als Ergänzung zum Präparierkurs in der Lage, klinisch-angewandte Lerninhalte nachweislich besser zu vermitteln.