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Ist die operative Therapie parotidealer Melanommetastasen sinnvoll?
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Published: | April 15, 2013 |
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Ziel der retrospektiven Studie war die Charakterisierung zweier Patientenkollektive mit parotidealen Hauttumormetastasen (Plattenepithelkarzinom (PEC) vs. Malignes Melanom). Bisher wurden Therapiekonzepte für Parotismetastasen von PEC der Haut vorgestellt. Ob die chirurgische Therapieempfehlung "Subtotale Parotidektomie/Neck dissection" auch für die Gruppe der Patienten mit parotidealen Melanommetastasen einen Benefit zeigt wird untersucht.
Zwischen 2001 und 2011 wurden 19 Patienten mit einer Hauttumormetastase der Parotis in unserer Klinik operativ behandelt. 13 Patienten zeigten eine PEC-Metastase und 6 Patienten eine parotideale Metastase eines Melanoms. Alle 19 Patienten erhielten eine Parotidektomie, 16 zusätzlich eine Neck dissection.
Klinische und pathologische Daten der 2 Kollektive wurden retrospektiv untersucht.
Das Overallsurvival lag bei der Gruppe der PEC-Patienten nach 5 Jahren bei 0,4 und nach 10 Jahren bei 0,3.
In der Gruppe der Melanompatienten verstarben 4 innerhalb des 1. Jahres. 2 Patienten wurden nach 5 Jahren aus der Tumornachsorge als geheilt entlassen.
Aufgrund des geringen Patientenkollektivs ist eine Empfehlung zur operativen Therapie von Melanommetastasen der Glandula parotis nur eingeschränkt möglich. Eine randomisierte, kontrollierte Multicenterstudie könnte zeigen, ob auch für dieses Patientenkollektiv die chirurgische Therapie von Benefit ist.
Die initial chirurgische, teils medikamentöse durchgeführte Therapie des Hauttumors wurde in der Regel extern durchgeführt und die Datenerhebung bzgl. Tumorgröße, Invasionstiefe, genaue Lokalisation konnten nicht immer evaluiert werden. Eine engere Zusammenarbeit der beteiligten Disziplinen ist in Zukunft anzustreben, optimaler Weise im Rahmen eines Hauttumorzentrums.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.