Article
MicroCT und Hartgewebehistologie zur Bestimmung der Osseointegration
Search Medline for
Authors
Published: | April 15, 2013 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Zur Bewertung von Funktion und Biokompatibilität von Implantatmaterialien sind neben in-vitro Versuchen adäquate Tiermodelle unverzichtbar. Beim „Jenaer Schädelmodell“ werden in die Schädelkalotte von Kaninchen Probekörper implantiert und ihre Osseointegration, ihre Biodegradation, Fremdkörperreaktionen und Wirkungen auf Hirngewebe evaluiert.
Material und Methode: Nach Durchführung von micro-CT (µCT)-Scans wurden die Explantate mit der Trenn-Dünnschliff-Technik für histologische Analysen aufgearbeitet. Virtuelle Schnitte aus den µCT-Datensätzen und die histologischen Präparate wurden mittels einer neu entwickelten Software morphometrisch ausgewertet.
Ergebnisse: Knochen-Implantat-Abstand, direkten Knochenkontakt (BIC) und zu ihrer Biodegradation konnten mit µCT und Hartgewebe-Histologie evaluiert werden. Polymer-Implantate und Weichgewebe-Anteile konnten wegen ihrer geringen Röntgendichte nicht mit µCT visualisiert werden und wurden ausschließlich anhand der histologischen Präparate evaluiert. Nachteile der Hartgewebe-Histologie im Vergleich zur µCT sind die Zerstörung der Proben und signifikante Informationsverluste durch die unvermeidlichen Abstände zwischen aufeinander folgenden Schnitten.
Diskussion: Aus Tierversuchen müssen möglichst umfassende Informationen gewonnen werden, um bei minimaler Anzahl bzw. Belastung der Versuchstiere signifikante Ergebnisse zu erhalten. Klassische Auswertungsverfahren wie die Hartgewebe-Histologie sollten deshalb mit modernen bildgebenden Verfahren wie µCT-Scans kombiniert werden. Durch die Kombination dieser Methoden können deren jeweiligen Nachteile kompensiert und bessere Voraussetzungen für quantitative Bewertungen geschaffen werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.