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Leitstelle heute – wo stehen wir?
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Published: | November 12, 2013 |
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In den vergangenen Jahren haben die Leitstellen in Deutschland einen Wandel erlebt, der sich erstmalig nicht nur auf neue technologische Errungenschaften bezieht. Im Bereich des Rettungsdienstes wird die Bedeutung der Leitstelle als eigenständiges Glied einer Rettungskette auch hinsichtlich der Einflussnahme auf therapeutische Prozesse zunehmend erkannt. Die sichere und frühe Identifizierung von Schlaganfallpatienten und die Anleitung zu Reanimationsmaßnahmen bei einem plötzlichen Herztod sind Beispiele aus der Notfallmedizin, der Umgang mit den Gefahrenpotenzialen neuer Technologien wie z.B. Fotovoltaik- oder Biogasanlagen verdeutlichen die Relevanz zielgerichteter Warnhinweise für den Anrufer und die einsatztaktische Begleitung von Feuerwehr und Rettungsdienst. Heute gehört die Leitstelle eindeutig in den Bereich der Organisationen, die bei hohem potentiellem Risiko für Menschen und Sachwerte besonders zuverlässig und achtsam handeln müssen. Es handelt sich somit um sogenannte Hochsicherheits-Organisationen, oft auch als „High Reliability Organisations (HRO)“ bezeichnet. Zu den HRO zählen zum Beispiel die Notaufnahme, der OP-Bereich eines Krankenhauses oder das Cockpit eines Verkehrsflugzeuges. Der Disponent entscheidet kontinuierlich in kritischen und komplexen Situationen. Daraus erwachsen neue Ansprüche an die Qualifikation des Leitstellenpersonals. Neue Themen, wie z.B. Crew-Ressource-Management prägen mehr und mehr die Fortbildungen in Leitstellen. Aber auch technische Innovationen, wie z.B. der Digitalfunk der BOS und die Fahrzeugortung revolutionieren den Stellenwert der Leitstelle im System der Gefahrenabwehr.