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Ergebnisse der Untersuchung der Schnittstelle Präklinik – Klinik und Implikationen für ein Konzept zur primären Luftrettung
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Published: | November 12, 2013 |
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Hintergrund: Aus der Umsetzung eines Konzeptes zum primären Einsatz der Luftrettung würden gesteigerte Anforderungen an die Zielkliniken resultieren, z. B. im Hinblick auf die erhöhte Frequentierung von Landeplätzen durch Luftrettungsmittel. Die Untersuchung im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes PrimAIR stellt Daten des Mediclin Krankenhaus Plau am See mit 192 Plan-Betten und 500 Mitarbeitern vor.
Methodik: Prospektive Erfassung und Analyse des Patientenstromes in die Zentrale Notaufnahme im Zeitraum 01.05. bis 31.05.2013 mit Datum, Uhrzeit sowie Herkunfts- bzw. Einsatzort. Erfragt wurde zudem, ob die Patienten selbstständig, mittels KTW, RTW, RTW/NEF oder RTH die Klinik erreichten.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 934 Patienten in der Notaufnahme registriert. Davon erreichten 30,0% die Klinik mit Notfall-Rettungsmitteln (19,7% RTW; 9,8% RTW/NEF; 0,5% RTH). Selbstständig kamen 67,3% und mit dem KTW 2,7% der Patienten in die Klinik. Die Spitzenbelastung im Tagesverlauf für die Notaufnahme für alle Patientengruppen lag zwischen 9:00 und 12:00 Uhr mit durchschnittlich drei ankommenden Patienten pro Stunde. 50 Patienten aus Plau am See und 225 Patienten von Einsatzorten außerhalb der Stadt wurden durch den bodengebundenen Rettungsdienst, 5 durch die Luftrettung eingeliefert.
Diskussion: Bei Anwendung eines Konzeptes zur primären Luftrettung würden demnach 230 Patienten im Monat Mai die Klinik durch Luftrettungsmittel erreichen. Es müsste mit durchschnittlich 7 bis 8 Landungen pro Tag statt 5 pro Monat gerechnet werden. Dies entspräche einer Steigerung um den Faktor 45.
Verglichen mit Angaben des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg mit durchschnittlich 2833 Patienten im Monat unter Annahme einer Notfall-Quote von 70% abzüglich 18% Notfallpatienten aus dem innerstädtischen Bereich (wie in Plau am See), wären dies noch 1626 Notfallpatienten pro Monat und damit ca. 52 Landungen pro Tag gegenüber bisher etwa 1,2. Eine Steigerung um den Faktor 43. Die angesichts dieser Steigerungsraten erforderlichen Adaptionsprozesse in Bezug auf die Infrastruktur von Landeplatz und Notaufnahme sowie der Organisation des Patiententransports sind Gegenstand der Forschungsarbeit und Inhalt der Neukonzeption.