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Übertragung und Gegenübertragung im Kinderkrankenhaus
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Published: | April 17, 2013 |
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Beratung ist Bestandteil pflegerischer sowie ärztlicher Leistungen im Kinderkrankenhaus. Diese Beratungstätigkeit kann im psychologischen Kontext in Abhängigkeit zu Konzepten der Psychoanalyse differenziert werden. Auf der Grundlage vorliegender Literatur wurde eine Vorstellung entwickelt, wie sich Beratung z. B. in der Kinderkrankenpflege im psychoanalytischen Bereich der Phänomene „Übertragung und Gegenübertragung“ verorten lässt. Dies geschieht im aktuellen berufspolitischen, pflegetheoretischen und konzeptuellen Kontext sowie in Bezug auf das erforderliche Kompetenz- und Qualifikationsniveau.
Das Bewusstmachen der Phänomene ‚Übertragung und Gegenübertragung' in der Pflege- bzw. Behandlungsbeziehung ist zum einen relevant, wenn eine Übertragung oder Gegenübertragung während der Beratung oder Behandlung stattfindet oder die Beziehung zum Patienten stört. Zum anderen ergibt sich eine Relevanz aus der Annahme, dass die Phänomene ‚Übertragung und Gegenübertragung' im Sinne von ‚Heilen' als therapeutische Intervention aus dem Kontext der Psychoanalyse im Handlungsfeld der Kinderkrankenpflege implementiert werden kann. In der Arbeit wird gezeigt, dass je nach Setting und Handlungsfeld von Psychotherapie (also Heilen) oder von Beratung gesprochen wird. Weiterführend wird geklärt, in wie weit die Kinderkrankenpflege im Kontext von Beratung heilend tätig sein kann. Im Krankenpflegegesetz ist der Pflegeberuf als Heilberuf gesetzlich verankert. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die Beratungs- und Betreuungsarbeit im Rahmen der psychosozialen Versorgung als übertragbare ärztliche Tätigkeit gekennzeichnet.
Ob die tiefenpsychologischen Konzepte der Übertragung bzw. Gegenübertragung von Freud und Jung als Fundament für eine Beratung in der Pflege angelegt werden können, wird kontrovers diskutiert. Im Kontext von Behandlung und Beratung im Kinderkrankenhaus spielen Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomene jedoch eine m. E. unterschätzte Rolle, demnach sind definitiv Aspekte tiefenpsychologischer Konzepte in der Beratung z. B. durch Pflegekräfte von Bedeutung. Voraussetzung für eine heilkundliche Ausrichtung des Pflegeberufs im psychotherapeutischen Kontext ist der Erwerb ausreichender Kenntnisse der Psychoanalyse zum Beispiel im Rahmen eines Masterstudiums mit dem Schwerpunkt Advanced Nursing Practice mit entsprechenden Curriculum.