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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Beurteilung der frühen Transplantatfunktion nach Lebertransplantation durch Messung der biliären ICG-Exkretion

Meeting Abstract

  • Falk Rauchfuss - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena
  • Andreas Kortgen - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Jena
  • Martin Siering - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Jena
  • Utz Settmacher - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch132

doi: 10.3205/14dgch132, urn:nbn:de:0183-14dgch1321

Published: March 21, 2014

© 2014 Rauchfuss et al.
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Text

Einleitung: Die schnellstmögliche und nicht-invasive Beurteilung der Transplantatfunktion ist, insbesondere in der frühen postoperativen Phase, nach Lebertransplantation eine wichtige klinische Fragestellung.

In der vorliegenden Studie wurde die biliäre Exkretion des Farbstoffes Indozyaningrün mit klinischen Parametern, Laborwerten und Leberfunktionstest korreliert.

Material und Methoden: Insgesamt wurden in die Studie 46 Patienten nach orthotoper Lebertransplantation prospektiv eingeschlossen. 12 Stunden nach Reperfusion erfolgte die Messung der ICG-PDR sowie die Gewinnung von 100 µl Galle über die einliegende T-Drainage zu definierten Zeitpunkten über einen Zeitraum von drei Stunden. Es erfolgte die spektrophotometrische Analyse der biliären ICG-Konzentration sowie die Korrelation derselben mit erhobenen Routinelaborparametern, der ICG-PDR und dem Auftreten einer Transplantatdysfunktion (definiert nach den Kriterien von Olthoff et al.).

Ergebnisse: Die biliären Spitzenkonzentrationen von ICG unterschieden sich signifikant zwischen Patienten mit einer Transplantatdysfunktion verglichen mit Patienten, die keine Dysfunktion aufwiesen (140,8 ± 192,44 ng/µl vs. 305,9 ± 201,64 ng/µl; p = 0,01). Auch bezogen auf die 3-Monats-Mortalität ließ sich ein signifikanter Unterschied in der biliären ICG-Exkretion zwischen Verstorbenen und Überlebenden verzeichnen (78,0 ± 123,64 ng/µl vs. 280,1 ± 211,12 ng/µl; p = 0,019). Mit keinem anderen Funktionstest oder Laborwert ließ sich 12 Stunden nach Reperfusion eine verlässliche Aussage über die frühe Transplantatfunktion ermitteln.

Schlussfolgerung: Mit der Messung der biliären ICG-Exkretion gelingt eine frühzeitige Einschätzung der frühen Transplantatfunktion. Die ICG-PDR lieferte in unserem Patientengut zumeist falsch hohe Messwerte. Dies vermag in einer Ischämie-Reperfusion-vermittelten Schädigung sowohl der basolateralen (Messung durch die ICG-PDR) als auch der kanalikulären Transporterproteine (Messung durch die biliäre ICG-Exkretion) begründet sein.