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Mutationen in der CHES1-Domäne sind bei MEN1 Patienten mit einem höheren Risiko maligner und aggressiver neuroendokriner Pankreastumore assoziert
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: Das MEN1-Syndrom wird durch Mutationen im MEN1-Tumorsuppressorgen, welches das MENIN-Protein kodiert, verursacht. Pankreatische Neuroendokrine Neoplasien (pNENs) entwickeln sich bei über 70% der Patienten, wobei sie nur in 10-20% einen aggressiven Verlauf zeigen. Ziel der Studie war, inwiefern die Lokalisation der zugrundeliegenden MEN1-Mutation in einer bestimmten interaktiven Domäne Einfluss auf den Phänotyp von pNENs hat.
Material und Methoden: Die prospektiven Daten von 73 genetisch gesicherten MEN1-Patienten wurden retrospektiv auf einen Zusammenhang zwischen Mutationen in verschiedenen Interaktionsdomänen von Menin und dem klinischen Phänotyp der pNENs und anderer neuroendokriner Tumormanisfestationen untersucht. Dazu wurden der Mutationen der verschiedenen Interaktions-Domänen des Menins mit dem Phänotyp der pNENs und klinischen Parametern in einem univariaten Modell auf Korrelation geprüft.
Ergebnisse: Bei 68 von 73 Patienten (91%) wurden pNENs in einem medianen Alter von 32 (9-68) Jahren festgestellt. Patienten mit Mutationen in der CHES1-Domäne (Kodons 428-610) hatten im Vergleich zu Patienten mit Mutationen in anderen Domänen (JunD, Smad3, NF-kB, RPA2, HDAC1, NLS) ein signifikant höheres Risiko für funktionelle (71% vs 25%, p=0.001), und maligne pNENs (70% vs15%, p=0.001), sowie für maligne Tumore insgesamt (74% vs 21%, p=0.002). Ebenfalls wiesen diese Patienten einen besonders aggressiven Verlauf (41% vs 9%, p=0.013) mit einer tendenziell erhöhten krankheitsbedingten Sterblichkeit (18% vs 4%, p=0.08) auf. Der Phänotyp der pNENs war hingegen nicht von Alter, Geschlecht und Blutgruppe abhängig.
Schlussfolgerung: MEN1 Patienten mit einer Mutation in der CHES1-Domäne haben ein höheres Risiko für maligne und aggressive pNENs, was bei der Indikationsstellung, der Beratung und Nachsorge berücksichtigt werden sollte.