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Lungenembolie nach Coil-Migration in die Arteria pulmonalis – eine schwerwiegende Komplikation der Embolisationstherapie zur Behandlung der erektilen Dysfunktion
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: Bei einem 37-jährigen Patienten war zur Behandlung einer venös bedingten erektilen Dysfunktion in einem spezialisierten radiologischen Zentrum ca. 200 km vom Wohnort entfernt eine Embolisation der Penisvenen mit zwei Coils durchgeführt worden. Im Anschluss an die Heimreise stellte sich der Patient am dritten postinterventionellen Tag mit akut zunehmender Dyspnoe und rechtsthorakalen Schmerzen in unserer Notfallambulanz vor.
Material und Methoden: Die konventionelle Röntgenaufnahme des Thorax zeigte im Bereich des rechten Lungenhilus einen gewundenen, metallischen Fremdkörper. Während in der Übersichtsaufnahme des Beckens keine Coils mehr nachzuweisen waren, fanden sich diese in der anschließenden Computer-Tomographie des Thorax in der rechten Pulmonalarterie mit einer lokalen Thrombenbildung. Nachdem ein radiologisch-interventioneller Versuch zur Bergung der Coils ohne Erfolg geblieben war, führten wir nach entsprechender Aufklärung im Einvernehmen mit dem Patienten eine anterolaterale Thorakotomie zur operativen Thrombektomie und Bergung der Coils durch. Abbildung 1 [Abb. 1]
Ergebnisse: Nach intraoperativer Darstellung der rechten Pulmonalarterie und ihrer Abgänge im Lappenspalt konnten die Coils samt des sie ummauernden Thrombus distal des Abgangs der Mittellappen-Arterien palpiert werden. Nach proximaler und distaler Abklemmung der rechten Pulmonalarterie eröffneten wir das Gefäß über einen Querschnitt, woraufhin die Bergung der Coils sowie eine vollständige Thrombektomie mittels Dissektor gelangen. Bei komplikationslosem postoperativem Verlauf wurde der Patient in die ambulante Weiterbetreuung entlassen und hat anschließend eine sechsmonatige Antikoagulation mit Phenprocoumon durchgeführt.
Schlussfolgerung: Die Behandlung einer venös bedingten erektilen Dysfunktion mittels Coiling wird von mehreren spezialisierten radiologischen Zentren in Deutschland angeboten. Als seltene jedoch schwerwiegende Komplikation dieser Embolisationsmethode kann eine fulminante, potentiell lebensbedrohliche Lungenembolie auftreten, die in der medizinischen Literatur beschrieben und über die der Patient präinterventionell aufzuklären ist.