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4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

20.03. - 22.03.2014, Leipzig

Longitudinale hirnmorphologische Veränderungen bei AN – der Einfluss von BMI und Hormonen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Jochen Seitz - Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • author Katharina Bühren - Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • author Georg von Polier - Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • author Martin Walter - Clinical Affective Neuroimaging Laboratory, Department for Behavioral Neurology, Leibniz Insitute for Neurobiology, Magdeburg, Deutschland; Department of Psychiatry, Otto v. Guericke University, Magdeburg, Deutschland
  • author Gabriele Westphal - Städtisches Klinikum Dessau, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik, Dessau, Deutschland
  • author Beate Herpertz-Dahlmann - Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland
  • author Kerstin Konrad - Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, Universitätsklinikum RWTH Aachen, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Leipzig, 20.-22.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgess016

doi: 10.3205/14dgess016, urn:nbn:de:0183-14dgess0166

Published: March 17, 2014

© 2014 Seitz et al.
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Hintergrund: Adoleszente Patienten mit Anorexia Nervosa (AN) verlieren während der Starvation etwa 10% der grauen Substanz und 5% der weissen Substanz im Gehirn. Es ist bislang unklar, ob dieser Volumenverlust bei Gewichtsrehabilitation vollständig ausgeglichen wird oder Residuen zurückbleiben. Auch sind die pathophysiologischen Mechanismen dieses dramatischen Volumenverlustes und seine klinischen Implikationen bisher nicht verstanden. Parallel zu diesen Kortexveränderungen finden sich Veränderungen in Serumspiegeln; Leptin und Östrogen sind erniedrigt, Cortisol erhöht. Resultate bei neuronalen und astrozytären Markern wie Neuron Specific Enolase (NSE) und S100B sind widersprüchlich. Der Zusammenhang zwischen diesen Serumparametern und den Kortexveränderungen wurde bislang noch nicht untersucht.

Methoden: 90 Patienten mit AN und 45 gesunde Kontrollen (HC) wurden in einer longitudinalen Studie eingeschlossen. Von 50 Patienten mit AN und allen HC liegen eine anatomische MRT-Messungen an bis zu drei Zeitpunkten vor um graue und weisse Hirnsubstanz zu bestimmen. Änderungen im Body-Mass Index (BMI), Blutserumwerte von Sexualhormonen, Leptin, Cortisol, Thyroxin, S100B und NSE wurden ebenfalls longitudinal erhoben um ihren Einfluss auf den Verlust an Hirnsubstanz bzw. dessen Regeneration zu untersuchen.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen absolutem BMI bei Aufnahme und relativem Gewichtsverlust vor Aufnahme mit dem Ausmaß des kortikalen Volumenverlustes. Weitere Analysen werden zur Zeit durchgeführt. Es werden die Gruppenunterschiede zwischen Patienten mit AN und HC, die longitudinale Interaktion der Hormone mit dem Gehirnvolumen der grauen und weissen Substanz, sowie potentielle Prädiktoren für den klinischen Verlauf präsentiert.