Article
Longitudinale hirnmorphologische Veränderungen bei AN – der Einfluss von BMI und Hormonen
Search Medline for
Authors
Published: | March 17, 2014 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Adoleszente Patienten mit Anorexia Nervosa (AN) verlieren während der Starvation etwa 10% der grauen Substanz und 5% der weissen Substanz im Gehirn. Es ist bislang unklar, ob dieser Volumenverlust bei Gewichtsrehabilitation vollständig ausgeglichen wird oder Residuen zurückbleiben. Auch sind die pathophysiologischen Mechanismen dieses dramatischen Volumenverlustes und seine klinischen Implikationen bisher nicht verstanden. Parallel zu diesen Kortexveränderungen finden sich Veränderungen in Serumspiegeln; Leptin und Östrogen sind erniedrigt, Cortisol erhöht. Resultate bei neuronalen und astrozytären Markern wie Neuron Specific Enolase (NSE) und S100B sind widersprüchlich. Der Zusammenhang zwischen diesen Serumparametern und den Kortexveränderungen wurde bislang noch nicht untersucht.
Methoden: 90 Patienten mit AN und 45 gesunde Kontrollen (HC) wurden in einer longitudinalen Studie eingeschlossen. Von 50 Patienten mit AN und allen HC liegen eine anatomische MRT-Messungen an bis zu drei Zeitpunkten vor um graue und weisse Hirnsubstanz zu bestimmen. Änderungen im Body-Mass Index (BMI), Blutserumwerte von Sexualhormonen, Leptin, Cortisol, Thyroxin, S100B und NSE wurden ebenfalls longitudinal erhoben um ihren Einfluss auf den Verlust an Hirnsubstanz bzw. dessen Regeneration zu untersuchen.
Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen absolutem BMI bei Aufnahme und relativem Gewichtsverlust vor Aufnahme mit dem Ausmaß des kortikalen Volumenverlustes. Weitere Analysen werden zur Zeit durchgeführt. Es werden die Gruppenunterschiede zwischen Patienten mit AN und HC, die longitudinale Interaktion der Hormone mit dem Gehirnvolumen der grauen und weissen Substanz, sowie potentielle Prädiktoren für den klinischen Verlauf präsentiert.