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Einfluss einer aktiv-kontrollierten Nachbehandlung (ACM) auf das funktionelle postoperative Ergebnis nach Sprunggelenksfrakturen Typ Weber-B und -C
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Published: | October 13, 2014 |
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Fragestellung: Bei den sehr häufigen Sprunggelenksfrakturen vom Typ Weber-B und -C ist oftmals nur eine limitierte Belastung für die ersten 6 postoperativen Wochen möglich, was die funktionelle Nachbehandlung erschwert. Es wurde der mögliche Einfluss einer aktiv-kontrollierten Bewegungsschiene (ACM) auf das funktionelle Ergebnis untersucht.
Methodik: Prospektiv-randomisierte Studie an einem Level-I-Traumazentrum. 50 Patienten >18 Jahre (22-72 Jahre) mit einer singulären, operativ versorgten Sprunggelenksfraktur Typ Weber-B /-C und der Notwendigkeit einer Teilbelastung für die ersten 6 Wochen wurden prospektiv in 2 Gruppen randomisiert. Gruppe I erhielt zusätzlich zur Krankengymnastik eine aktiv-kontrollierte Bewegungsschiene (Camoped, Fa. OPED) mit 20 Minuten Übung/Tag. Gruppe 2 diente als Kontrollgruppe. Nach 6 und 12 Wochen erfolgten klinische und funktionelle Nachuntersuchungen. Es wurden die Bewegungsausmaße, Umfangsdifferenzen, Dauer der Arbeitsunfähigkeit sowie der AOFAS-Score, die VAS Fuß-& Sprunggelenk, der Mazur-Score und der Phillip-Score erhoben. Zusätzlich erfolgte eine dynamische Pedobarographie (Emed M-Plattform; Novel GmbH).Die Ergebnisse wurden mittels SPSS (Vers. 19) auf auf Normalverteilung und Unterschiede zwischen beiden Gruppen hin mittels Kolgorov-Smirnov-Test, Levene-Test, T-Test, U-Test und Chi-quadrat-Test untersucht. Es konnten 49 Patienten (25 vs. 24) ausgewertet werden.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten 49 Patienten (25 vs. 24) ausgewertet werden. Es zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen bei den Parametern Alter (46 vs. 53 Jahre), Geschlecht (Männer: 14/13; Frauen 11/11), Größe (172.8 cm vs. 173.5 cm), Gewicht (79 kg vs. 83 kg), Unfallmechanismus (je 21mal ein Unknicktrauma), Frakturtyp (15 vs. 12 Weber-B-Frakturen, 10 vs. 12 Weber-C-Frakturen), dem Knöchelumfang oder dem zusätzlichen Tragen einer Sprunggelenksorthese (18 vs. 19) in den ersten 6 Wochen.
Gruppe 1 (ACM) wies sowohl nach 6 Wochen bessere Werte bei der Beweglichkeit des oberen Sprunggelenkes im Vergleich zur unverletzten Gegenseite auf (49 zu 71 Grad vs. 41 zu 71 Grad; p<0.05), als auch nach 12 Wochen (58 zu 71 Grad vs. 54 zu 73 Grad; p= 0.06). Beim unteren Sprunggelenk zeigte sich kein Unterschied zwischen den Gruppen zu beiden Zeitpunkten. Die Patienten der ACM- Gruppe waren mit 10.5 Wochen vs. 14.7 Wochen (p=0.02) deutlich kürzer arbeitsunfähig. In den funktionellen Scores zeigten sich nach 6 Wochen bessere Resultate in der ACM-Gruppe: AOFAS 88 vs. 75 Punkte (p=0.02), VAS 55 vs. 41 Punkte (p<0.01), Mazur 64 vs. 57 Punkte (p=0.01), Phillip 59 vs. 52 Punkte (p=0.06). Auch nach 12 Wochen zeigte die ACM- Gruppe bessere Ergebnisse: AOFAS 71 vs. 64 Punkte (p=0.02), VAS 78 vs. 61 Punkte (p<0.01), Mazur 84 vs. 73 Punkte (p<0.01), Phillip 79 vs. 60 Punkte (p=0.06).
Die dynamischen Pedobarographie zeigten keine Unterschiede zwischen den Gruppen zu beiden Zeitpunkten.
Der Einsatz von ACM führt zu einer besseren Funktion des verletzten Sprunggelenkes und kürzerer Arbeitsunfähigkeit.