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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Verbesserte bakterielle Nachweisrate durch die Kultur von Sonikationsflüssigkeit in Blutkulturfalschen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Viktor Janz - Universitätsmedizin Berlin - Charité, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Klinik für Orthopädie, Berlin, Germany
  • Georgi Wassilew - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Klinik für Orthopädie, Berlin, Germany
  • Michael Müller - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Musculoskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Carsten-Frank Perka - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI58-1085

doi: 10.3205/14dkou419, urn:nbn:de:0183-14dkou4197

Published: October 13, 2014

© 2014 Janz et al.
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Fragestellung: Eine schnelle und effektive Identifikation des verursachenden bakteriellen Spezies ist für die effektive Therapie von periprothetischen Infektionen unerlässlich. Der entscheidende Vorteil der mikrobiologischen Erregerkultur ist, dass die weitere medikamentöse Therapie Antibiogramm gerecht erfolgen kann. Aus diesem Grund ist eine Optimierung der Kulturverfahren zur Verbesserung der Nachweisrate und -zeit vorteilhaft.

Die Kultur von Synovialflüssigkeit in Blutkulturflaschen führt zu einer höheren Nachweisrate als die Bebrütung auf konventionellen Agarplatten. Die Hypothese dieser Studie war, dass die Vorteile dieser Kulturmethode ebenfalls für Sonicationsflüssigkeit zutreffen und in einer höheren bakteriellen Nachweisrate resultieren. Des Weiteren wurde untersucht, ob die Kultur von Sonicationsflüssigkeit in Blutkulturflaschen eine schnellere Keimindentifikation ermöglicht, als die konventionelle Plattenkultur.

Methodik: Es erfolgte eine retrospektive Analyse der mikrobiolgischen Kulturbefunde von 206 Knie- und Hüft-TEP Revisionen. Diese beinhalteten folgende intraooperative Proben: Synovial-, Gewebs- und Sonicationsproben. Für die Synovial- und Sonicationproben erfolgte eine separate Bebrütung sowohl auf Plattenkulturen als auch in Blutkulturflaschen. Alle Proben wurden einer 14-tägigen Langzeitbebrütung unterzogen.

Ergebnisse: In unserem Patientenkollektiv zeigten 112 Patienten einen positiven Bakteriennachweis, unabhängig von der entnommenen mikrobiologischen Probe. Sowohl die meisten Keimnachweise als auch die höchste prozentuale Nachweisrate konnten durch die Sonicationskulturen nachgewiesen werden. Die zusätzliche Bebrütung in Blutkulturfalschen führt sowohl bei den Synovialkulturen als auch bei der Sonicationsflüssigkeit zu einer weiteren Verbesserung der Nachweisrate und einer schnelleren Identifikation der verursachenden Spezies. Von den 51 positiven Sonications-Plattenkulturen konnte in 49 Fällen ebenfalls ein positiver Keimnachweis in den Sonications-BK-Falschen erzielt werden (96%).

Diskussion und Schlussfolgerungen: Die längere Kulturzeit der Sonicationsflüssigkeit im Vergleich zu den Synovialkulturen, kann durch die vermehrte Akquisition von Bakterien mit verminderter Wachstumsbereitschaft aus dem Biofilm erklärt werden. Dies spiegelt sich ebenfalls in der höheren allgemeinen Nachweisrate der Sonicationskulturen wieder.

Die zusätzliche Kultur von Sonicationsflüssigkeit in Blutkulturflaschen ist ein einfaches Mittel um eine schnellere und erhöhte Nachweisrate zu erlangen und die mikrobiologische Diagnostik somit zu optimieren.