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Die präoperative Bluttransfusion ist ein unabhängiger Risikofaktor für Wundinfektionen nach thorakalen Wirbelsäulenoperationen
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Published: | October 13, 2014 |
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Fragestellung: Wundinfektionen haben einen negativen Einfluss auf das Ergebnis nach chirurgischen Eingriffen. Mortalität als auch Morbidität steigen und der verlängerte Krankenhausaufenthalt generiert zusätzliche Kosten. Neuere Studien haben die präoperative Gabe von Bluttransfusionen und die subkutane Fettdicke in den Interessensfokus gebracht. Das Ziel der Studie war es, erstmals den Einfluss dieser beiden Faktoren auf die Inzidenz von Wundinfektionen bei dorsal instrumentierten Spondylodesen der thorakalen Wirbelsäule zu ermitteln.
Methodik: Insgesamt konnten 244 Patienten (Altersmittel 54 Jahre), welche in den Jahren 2008 bis 2012 an unserer Klinik eine dorsal instrumentierte thorakale Spondylodese erhalten haben, retrospektiv untersucht werden. Die subkutane Fettdicke auf Höhe der Intervention wurde in der präoperativen CT bestimmt. Biometrische Daten, Bluttransfusionen, Body-Mass-Index, OP-Zeit, präoperativer Hämoglobinlevel und der immunsuppressive Status (HIV, Diabetes, Steroide) wurden erfasst. Nach Testung auf Normalverteilung wurden die präoperative Bluttransfusion und die subkutane Fettdicke als möglicher Risikofaktor mittels Fisher's Exakt Test analysiert.
Ergebnisse: Die Infektrate in dieser Population betrug 10,6% (n=26). Hierbei konnten mehrheitlich Staphylococcus aureus oder koagulase negative Staphylokokken als pathogener Keim nachgewiesen werden. Patienten mit einer Wundinfektion waren älter (p=0,035) und die OP-Zeit war länger (p=0,045). Als unabhängiger Risikofaktor konnte die präoperative Bluttransfusion ermittelt werden (p=0,006). Das relative Risiko für eine postoperative Wundinfektion nach präoperativer Bluttransfusion betrug 2,5.
Schlussfolgerung: Das Risiko für eine Wundinfektion nach dorsal instrumentierter Spondylodese steigt in diesem Kollektiv mit Alter und OP-Dauer. Die präoperative Gabe von Bluttransfusionen ist hierbei ein unabhängiger Risikofaktor. Daraus liesse sich folgern, dass die immunologische Transfusionsreaktion nicht zu unterschätzen ist und ein konservatives Transfusionsregime die Infektionsrate senken könnte.