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Grundsätzliches und Trends aus Erfahrungen mit Großschadensunfällen mit Brandverletzten
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Published: | January 9, 2018 |
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Einleitung: Das Bild der Schadensunfälle mit Brandverletzten hat sich in den letzten Jahren geändert. Während Schadensfälle aus Industrie und Versammlungen konstant bleiben, nimmt die Bedrohung durch den Terrorismus zu. Aufgrund der lokalen Struktur der Brandverletztenversorgung ist im Großschadensfall eine Verteilung der Schwerbrandverletzten auf Zentren unbedingt erforderlich. Je nach Größe des Unfallereignisses und der zur Verfügung stehenden Ressourcen muss diese Verteilung national oder international erfolgen.
Methodik: auf der Basis von Literaturrecherchen werden stattgehabte Schadensunfälle analysiert und der Zeitraum bis zur Erfassung der Dimension und der erforderlichen Schritte zur Bewältigung dargestellt. Das Konzept der Unterstützung mittels IT basierter Fallzahlenermittlung sowie der Unterstützung bei der Ermittlung von Verbrennungsausmaß und Schwere beruhend auf Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der Forschungsgruppe Burncase 3D wird dargestellt. Außerdem werden internationale Trends bei der Bewältigung von Großschadensunfällen und der Vorbereitung darauf dargestellt.
Ergebnis: Schadensunfälle aus der letzten Zeit haben demonstriert, dass die Gewinnung einer Übersicht über Fallzahlen und Behandlungserfordernis innerhalb kürzester Zeit geschaffen werden muss. Strukturelle Probleme erschweren dies. In der Regel erfolgt die Verteilung der Schwerbrandverletzten auf multiple Krankenhäuser mit unklarem Erfahrungsschatz in der Behandlung von Schwerbrandverletzten. Es ist daher erforderlich, innerhalb der ersten drei Tage eine klare Übersicht über diese Patienten zu gewinnen, um das sichere Transportfenster nutzen zu können.
Dies erfordert eine möglichst frühzeitige Erhebung aller Patienten mit Erhebung des Schweregrades der Verbrennung (Ausmaß, Tiefe, Begleitverletzungen, Inhalationstrauma, Beatmungsbedarf, Katecholaminanwendung etc.). Gleichzeitig muss eine Erhebung der zur Verfügung stehenden Behandlungsressourcen erfolgen. Die Verteilung der Patienten erfolgt dann als bestmöglicher Kompromiss zwischen Behandlungsbedarf und Ressourcen. Dieser Prozess ebenso wie Verteilung und Rückverlegung nach erfolgter Behandlung kann mit entsprechenden IT Lösungen positiv unterstützt werden.