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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Fulminante nekrotisierende Faziitis des rechten Gesichtes mit konsekutiver Erblindung rechtsseitig

Poster Infektiologie

  • corresponding author Birga Terlunen-Traboldt - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Deutschland
  • Hannes Kutta - UKE Hamburg, Deutschland
  • Rainald Knecht - UKE Hamburg, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2010;6:Doc14

doi: 10.3205/cpo000507, urn:nbn:de:0183-cpo0005072

Published: April 22, 2010

© 2010 Terlunen-Traboldt et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Eine 40-jährige Patientin stellt sich mit einer progredienten Schwellung der rechten Gesichtshälfte in unserer Notaufnahme vor. Es zeigt sich ein unscharfes 7x7cm großes Erythem mit livider Verfärbung, klinisch dem Bild eines Erysipels mit Orbitalphlegmone entsprechend. Bereits bei Aufnahme ergab der augenärztliche Befund eine Visusminderung auf dem rechten Auge. Im weiteren Verlauf kam es zur raschen Ausbreitung der Rötung bis ins obere Mediastinum mit Erbildung rechts.

Methoden: Kasuistik und Literaturrecherche.

Ergebnisse: Der CT-Befund bestätigte die phlegmonöse Ausbreitung bis in die Halsweichteile mit retroorbitaler Beteiligung. Noch am Aufnahmetag erfolgte eine Orbitadekompression. Trotz i.v. Breitspektrumantibiose kam es postoperativ zu keinem Stillstand, so dass am Folgetag eine großzügige Exploration und Exstirpation von nekrotischem Gewebe mit Drainageeinlage und Tracheotomie durchgeführt wurde. Bei septischem Krankheitsbild erfolgte eine intensivmedizinische Überwachung. Nach vier Wochen i.v. Antibiose mit Clindamycin und Zienam und chirurgischen Wundtoiletten waren die Entzündungsparameter und der Allgemeinzustand stabil. Im Anschluss erfolgte der problemlose Tracheostomaverschluss.

Schlussfolgerung: Der vorliegende Fall verdeutlicht wie rasch sich die nekrotisierende Fazsiitis ausbreitet und das trotz schnellen Handels es zu Sekundärkomplikationen wie Erbildung kommen kann.

Auf Grund des progredienten Verlaufes wird die Diagnosestellung i.d.R. zunächst anhand des klinischen Bildes festgelegt. Nachfolgend bedarf es einer unverzüglichen Operation mit Exzision des nekrotischen Gewebes in toto. Der entscheidende Faktor für das Überleben ist die rasche Operation, die Letalitätsrate beträgt bis zu 70%.