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Lebt der Operateur länger, wenn er Navigationssysteme bei der FESS regelmäßig einsetzt?
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Published: | June 20, 2013 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Chirurgische Navigationssysteme werden seit über 20 Jahren erfolgreich in der Rhinochirurgie eingesetzt. Bisher ist unbeachtet geblieben, wie sich der Einsatz solcher Navigationssysteme auf die zusätzliche Arbeitsbelastung im OP auswirkt. Ziel der Studie war es, mental belastende Situationen bei der FESS mit und ohne bildgestütztes Assistenzsystem und in verschiedenen Ausbildungsstufen des Operateurs objektiv zu analysieren.
Material und Methoden: Vier erfahrene und acht unerfahrene Nasennebenhöhlenchirurgen operierten 80 Patienten, die zur Nasennebenhöhlenoperation anstehen mit (n=40) und ohne (n=40) Navigation (VectorVision compact, BrainLab, Germany). Die gesamte Operation wurde aufgezeichnet (AIDA, Karl Storz). Der Operateur war an ein Biofeedbackgerät (NeXus10, MindMedia) angeschlossen, welches synchron die Herzfrequenz in allen Situationen der Operation maß. Es wurde erhoben, welche Teilschritte der Operation besonders belastend mit und ohne Navigation für den Operateur waren.
Ergebnisse: Schlechte Sicht durch Blutung und das Aufsuchen der Stirnhöhle mit der 45° Optik sind die mental belastensten OP-.Situationen, hier zeigte die Navigation eine signifikante Entlastung. In 20% der Fälle ohne Navigation gab der Operateur an, dass er gerne das Navigationsgerät verwendet hätte, obwohl es sich präoperativ um eine vermeintlich einfache Nebenhöhle handelte.
Fazit: Obwohl die Navigation in den meisten Fällen nur das bereits vorhandene anatomische Wissen verifiziert und gar nicht zu einer Änderung der chirurgischen Strategie führt, wirkt sie bei regelmäßigem Einsatz mental entlastend. Ob sich durch die Stressreduktion das Leben des Operateurs verlängert, bleibt Gegenstand weiterer Forschung.
Unterstützt durch: BrainLab
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.