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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Der Küttner-Tumor – eine seltene Differentialdiagnose von Raumforderungen in den Speicheldrüsen

Poster Speicheldrüsen/Fazialis

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  • corresponding author Kim Vanessa Steinke - KRH Nordstadt Hannover, Hannover
  • Hans-Jürgen Welkoborsky - KRH Nordstadt, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc006

doi: 10.3205/cpo001560, urn:nbn:de:0183-cpo0015607

Published: April 26, 2017

© 2017 Steinke et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Der Küttner-Tumor ist eine Sonderform der chronischen Sialadenitis und betrifft meist die Gl. submandibularis. Klinisch imponiert eine tumoröse Drüsenschwellung. Sonographisch und zytologisch fällt die Abgrenzung zum Malignom schwer. Eine Verbindung zur IgG4-assoziierten Erkrankung wird diskutiert. Wenige Untersuchungen zum Küttner Tumor sind bisher publiziert.

Methoden: Alle Pat., die zwischen 2009-16 wegen eines Küttner-Tumors behandelt wurden, wurden retrospektiv ausgewertet. Alter und Geschlecht der Pat., Anamnese, Diagnostik, Therapie, Ergebnisse der histologischen Untersuchung sowie postop. Komplikationen wurden analysiert.

Ergebnisse: Von 21 Pat. mit Küttner-Tumor (w=11, m=10, mittl. Alter 67J (Spanne 30-83J)) war die Gl. submandibularis zu 95%, die Gl. parotis in einem Fall betroffen. Sonographisch zeigte sich eine echoarme tumoröse Raumforderung mit echokomplexen Arealen, eine Abgrenzung zum Malignom war nicht möglich. Die zytologische Untersuchung nach FNP erwies sich als wenig zielführend. Alle Pat. wurden operativ (Submandibulektomie bzw. laterale Parotidektomie) therapiert. Die histologische Untersuchung ergab typischerweise eine periduktale Fibrose und zystisch geweitete Gänge. Eine Vermehrung der IgG4-positiven Plasmazellen war gehäuft nachweisbar.

Schlussfolgerungen: Der Küttner-Tumor ist ein seltene, aber unterdiagnostizierte Differentialdiagnose der chronischen Sialadenitis. Die Diagnosestellung ist klinisch schwierig und wird erst durch die histologische Untersuchung, mit der ein Malignom auszuschließen ist, gesichert. Somit ist eine operative Behandlung obligat. Der Küttner-Tumor kann eine Manifestation der IgG4-assoziierten Erkrankung darstellen. Die genauen ätiologischen und pathogenetischen Mechanismen,die zur Tumorbildung führen, sind jedoch bisher unklar.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.