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Verbesserung der Biomaterialverträglichkeit von porösen Polyethylenimplantaten durch TNF-α-Inhibition in vivo
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Published: | April 26, 2017 |
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Zusammenfassung
Einleitung: Für die Ausweitung des Einsatzes von Biomaterialien für die rekonstruktive Chirurgie im Mittelgesicht kommt eine immunmodulatorsiche Beschichtung poröser Polyethylenimplantate (Porengröße ~ 100-200 µm) mit einem TNF-α-Inhibitor in Betracht.
Ziel der tierexperimentellen Studie war es, mikrovaskuläre und mechanische Integration sowie die entzündliche Reaktion in vivo zu analysieren.
Methoden: Die Biomaterialien wurden mit Etanercept in einer Extrazelluär-Matrix (ECM, BD Matrigel-GFR) beschichtet. Als Kontrollen dienten unbeschichtete (K) oder ECM-beschichtete Implantate ohne Etanercept (n=6 je Gruppe). Unter Verwendung des Modells der transparenten Rückenhautkammer bei C57/Bl6-Mäusen wurde über 2 Wochen quantitative in vivo-fluoreszenzmikroskopische Untersuchungen durchgeführt.
Ergebnisse: Bei den beiden beschichteten Implantaten zeigten sich signifikant erhöhte funktionelle Gefäßdichten nach Implantation in vivo. Die dynamische Desintegrationskraft als Maß für die mechanische Verankerung im Implantatbett war am Ende des Beobachtungszeitraumes in allen 3 Gruppen nicht wesentlich verändert. Allerdings zeigte sich ausschließlich nach TNF-α-Inhibition eine in hoch signifikante reduzierte Leukozyten-Endothelzell-Interaktion [637±32 1/(mm x mm) vs. ECM: 3939±114 1/(mm x mm) vs. K: 3574±161 1/(mm x mm); p < 0,05].
Schlussfolgerung: Diese Daten zeigen, dass mittels geeigneter immunmodulatorischer Beschichtung die Bioverträglichkeit von poröser Polyethylenimplantate verbessert werden kann.
Unterstützt durch: Friedrich-Baur-Stiftung, München; BiomaTiCS-Schwerpunktprogramm, Universitätsmedizin Mainz
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.