gms | German Medical Science

GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Die intracochleär gemessene CAP-Hörschwelle beim Meerschweinchen – Hinweise für einen apikalen Hörverlust nach Elektrodeninsertion

Poster Otologie

  • corresponding author Victor Helmstädter - HNO-Klinik der MHH, Hannover
  • Andrej Kral - Vianna, Hannover
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik der MHH, Hannover
  • Peter Baumhoff - Vianna, Hannover

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2017;13:Doc155

doi: 10.3205/cpo001709, urn:nbn:de:0183-cpo0017090

Published: April 26, 2017

© 2017 Helmstädter et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Einleitung: Die elektroakustische Stimulation ermöglicht die Nutzung eines Resthörvermögens bei der Cochlea Implantation. Voraussetzung ist, dass atraumatische Elektroden und Insertionstechniken zur Anwendung kommen. Dies wird in der Realität nur uneinheitlich erreicht. Ziel dieser tierexperimentellen Studie war es daher, bei hörenden Meerschweinchen Hörschwellen nach Elektrodeninsertion zu bestimmen, um so das Ausmaß eines Elektrodentraumas einzuschätzen.

Methoden: Bei 10 Meerschweinchen (n=20) erfolgte über eine Cochleostomie die komplette Insertion einer vorgefertigten 6-Kontakt-Cochlea-Implantat-Elektrode (MedEl, Österreich) in Vollnarkose. Anschließend wurde in einem Frequenzbereich von 1 bis 32 kHz bei 0 bis 90 dB SPL akustisch stimuliert und gleichzeitig über die einliegenden Kontakte neurale Aktionspotentiale (CAP) abgeleitet.

Ergebnisse: Im Vergleich zu Tieren ohne Elektrodeninsertion zeigte sich in diesem Kollektiv eine Verschlechterung der CAP-Hörschwellen. Insbesondere im Frequenzbereich unterhalb von 12 kHz lag dieser Hörverlust zwischen 20 bis 50 dB. Dieser Bereich liegt apikal der Elektrodenspitze und enthält die Region des besten Hörens (8 bis 12 kHz). Hingegen zeigten sich die Hörschwellen oberhalb von 12 kHz unverändert im Vergleich zu den Kontrolltieren.

Schlussfolgerungen: Während sich im tonotopen Bereich der liegenden Elektrode die Hörschwelle unverändert zeigte, fiel sie apikal der Elektrodenspitze signifikant ab. Diese Beobachtung weist darauf hin, dass nicht ein ‚direktes‘ Trauma, sondern eher ein ‚indirektes‘ Trauma durch Flüssigkeitsverschiebungen oder einen Okklusionseffekt der Scala tympani ursächlich für einen Schwellenabfall ist.

Unterstützt durch: MED-EL

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.